Am Ende des Tages hatte ich tatsächlich eine Adresse & Telefonnummer und sogar eine Mailadresse meiner ältesten Schwester Regina. Ich schrieb ihr zunächst eine ganz vorsichtige Mail, denn anrufen traute ich mich nicht. Von dem Moment an, da ich diese Mail abgeschickt hatte, traute ich mich mehrere Tage nicht mehr an den PC. Natürlich war dann die Freude über eine Antwort wirklich groß. Ich habe ihr dann auch sofort zurückgeschrieben.

Nur drei Tage später, an einem Donnerstag so um kurz nach 17 Uhr ging wieder einmal mehr das Telefon. Ich hockte hier vorm PC, unsere jüngste Tochter war in ihrem Zimmer und telefonierte mit dem Funktelefon, also musste ich zunächst nach oben hechten um das Gespräch überhaupt annehmen zu können.

Und da war dann wieder diese freundliche Stimme, Eva Siebenherz, von neulich am Telefon, die mir wieder mitteilte, ich solle mich doch lieber hinsetzen, denn man hätte eine weitere Schwester von mir gefunden, die Vierte – Susanne.

Ich saß auf meinem Bett und flüsterte nur: „Neeee, neee, das glaube ich jetzt nicht!“ Die Tochter meiner Schwester, hatte die Suchanzeige von mir gelesen und hatte sich dann per Mail gemeldet, so sagte man mir. Eva hat mir die Mail vorgelesen und mir standen nur noch die Tränen in den Augen, überall am Körper hatte ich Gänsehaut, ein wirklich unbeschreibliches Gefühl. Eva Siebenherz gab mir zwei Telefonnummern und sagte mir, ich solle doch jetzt erstmal in Ruhe nen Kaffee trinken und dann in 10 Minuten bei der Telefonnummer anrufen. Ich stand zunächst mal unschlüssig herum, dann rannte ich runter und rief meine beste Freundin an, sagte unserer Tochter dass ich in genau 10 Min. das Funktelefon brauchen würde.

Das konnte doch alles gar nicht wahr sein … oder doch??????????? Als meine Freundin kam, waren so etwa die 10 Minuten rum, ich stand völlig neben mir, wusste gar nicht was ich tun sollte, wählte schließlich, nachdem ich noch drei mal tief Luft geholt hatte, die Nummer. Ich meldete mich mit Namen und meinte dann: „“Ich glaube, ihr erwartet bereits meinen Anruf.“ Schluck. Vom anderen Ende der Leitung kam dann nur noch ein gehauchtes: „Ja“ und „ich gebe dich mal an deine Schwester weiter.“ Ihre allererste Frage, weil sie so gar nicht wusste was sie sagen sollte war: „Hast Du Kinder“? Es folgte ein irres Gespräch. Die ganze Zeit über Gänsehaut pur. Sooo viele Fragen … und endlich auch ein paar Antworten!!!! Von diesem Tag an haben wir wirklich gaaaaaaanz regelmäßig telefoniert, oft stundenlang.

Und dann kam der 30.06.2010, ein Mittwoch ich wollte abends mit Fynja unserem Hund, ein Labbi/Goldi Mischling zum Aggi- Training. Da es da aber ja schon ziemlich warm war, hatte ich beschlossen etwas früher zu fahren. Zuvor hatte mich unsere jüngste Tochter darum gebeten, das Paket Fertignudeln noch in die Küche zu legen, weil sie die noch kochen wollte. Das habe ich dann aber irgendwie vergessen. Hatte ein paar Brötchen geschmiert und ne Flasche Sekt im Gepäck, halt noch einen ausgeben auf meinen Geburtstag. Ich kam bis kurz vor den Kanal, da bekam ich den ersten Anruf. Das erste Klingeln meines Handys hatte ich offenbar nicht gehört. Das war unsere Jüngste, die versuchte mich zu erreichen.

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